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Bundessteuerberaterkammer: Gemein­samer Schulter­schluss für ein starkes Fremd­besitz­verbot

Bundessteuerberaterkammer, Presse­mitteilung 15/2025 vom 3.12.2025

In einer von der Bundessteuerberater­kammer initiierten gemeinsamen Erklärung wenden sich wichtige Organisa­tionen der Freien Berufe gegen die zu­nehmenden Aktivitäten finanz­starker, interna­tionaler Finanz­investoren. Sie fordern die Bundes­regierung auf, das Fremdbesitz­verbot spürbar zu stärken. Der gemein­same Auftritt markiert einen besonderen Schulter­schluss der berufs­ständischen Spitzen­organisationen.

Im Fokus der Kritik stehen Umgehungs­konstruktionen, bei denen berufs­fremde Investoren über Beteiligungs-, Ketten- oder Holdingmodelle faktisch Einfluss auf die Berufs­ausübung gewinnen. Die Unterzeichner sehen darin eine ernsthafte Gefahr für die Unab­hängigkeit der Freien Berufe – und damit für den Verbraucher­schutz in sensiblen Bereichen wie Steuer­beratung, Recht, Gesundheit und anderen Freien Berufen.

„Wer einen Steuerberater, eine Ärztin, einen Rechtsanwalt, eine Ingenieurin oder andere Freie Berufe auf­sucht, erwartet unabhängigen Rat – und keine Rendite­ziele im Hintergrund. Dieses Vertrauen ist ein hohes Gut und darf nicht zur Handelsware auf inter­nationalen Finanz­märkten werden“, betont Hartmut Schwab, Präsident der Bundessteuer­beraterkammer.

Die Unterzeichner begrüßen, dass der Referenten­entwurf zum 9. Gesetz zur Änderung des Steuerberatungs­gesetzes vom 18. August 2025 eine Klar­stellung des Fremdbesitz­verbots vorsieht und damit ein wichtiges Signal für alle Freien Berufe setzt. Die berufs­rechtlichen Grund­prinzipien der Unabhängig­keit und Eigenver­antwortung der Steuer­beraterinnen und Steuerberater werden damit bekräftigt und eine schlei­chende Aushöhlung des Fremdbesitz­verbots gestoppt.

„Die Freien Berufe tragen Verant­wortung für Menschen – nicht für Fonds­renditen. Wer ihre Unab­hängigkeit relativiert, riskiert langfristig den hohen Vertrauens­grad, der unsere Arbeit auszeichnet. Gerade in Zeiten wie diesen gilt es, die tragende Säule des Rechts­staats, der Wirtschaft und des Gemein­wohls zu schützen“, so Schwab weiter.

Mit Nachdruck appellieren die Unter­zeichner an die Bundes­regierung, das Fremdbesitz­verbot über die im Referenten­entwurf vorgesehene Klarstellung hinaus konsequent zu stärken und Umgehungs­konstruktionen effektiv zu unterbinden. Es gehe um nichts Weniger als den Schutz eines bewährten Modells, das sich in Krisen als stabili­sierende Kraft erwiesen habe.

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