Skip to main content
  • SIS-Datenbank Steuerrecht

    Kann Ihre Steuerrechts-Datenbank,
    was unsere SIS-Datenbank kann?

    • » Online und/oder Offline mit monatlicher Update-DVD
    • » Über 130.000 Urteile und Erlasse, durchgehend mit Leitsätzen
    • » Vollelektronische Handbücher ESt/LSt, KSt, GewSt, USt, AO

    » Einen Monat kostenlos testen

Universität Paderborn: Die Steuerkomplexität nimmt zu − Wachsende Belastung für Unternehmen weltweit

Paderborner „Tax-Complexity-Ergebnisse“ in US-Magazin „Forbes“ diskutiert

Universität Paderborn, Pressemitteilung vom 9.10.2025

Steuerkomplexität hat als potenzielle Bedrohung für Wirtschaft und Gesellschaft in den vergangenen Jahren stark an Bedeutung gewonnen und sich zu einem globalen Phänomen entwickelt. Doch wie kann sie gemessen werden? Dafür hat das Forscher*innenteam des Sonderforschungsbereichs/Transregios TRR 266 „Accounting for Transparency“ der Universität Paderborn und LMU München ein innovatives, auf Umfragen basiertes Maß zur Analyse der Komplexität von Ertragsteuern in einer Vielzahl von Ländern entwickelt: den „Tax Complexity Index“ (deutsch: Steuerkomplexitätsindex). Mit ihm kann die steuerliche Komplexität analysiert werden, mit der multinationale Unternehmen weltweit konfrontiert sind. Im renommierten US-Wirtschaftsmagazin „Forbes“ wurde kürzlich in einem Artikel die wachsende Steuerkomplexität in unsicheren Zeiten beleuchtet und die zunehmende Relevanz des Tax Complexity Index hervorgehoben.

Herausforderungen durch internationale Regelungen und fehlende Transparenz

Die aktuelle Auswertung des Tax Complexity Index für das Jahr 2024 zeigt, dass die Steuerkomplexität seit 2016 weiter zunimmt. Besonders deutlich ist diese Entwicklung in den 38 Mitgliedsstaaten der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) ausgeprägt. Die OECD, zu der viele EU-Staaten, aber auch Norwegen und beispielsweise die Schweiz sowie Kanada, Japan, die USA und das Vereinigte Königreich gehören, setzt sich u. a. für nachhaltiges Wirtschaftswachstum, stabile Preise sowie sozialen Fortschritt ein und fördert die Zusammenarbeit zwischen Regierungen, um globale wirtschaftliche Herausforderungen zu bewältigen.

Die Befragten betonten die potenziell negativen wirtschaftlichen Auswirkungen durch zunehmende Steuerkomplexität. Als besonders herausfordernd erweisen sich die Regelungen zur Verrechnungspreisgestaltung. Gemeint sind gesetzliche und administrative Vorgaben, die Unternehmen bei der Festlegung von Preisen für interne Transaktionen zwischen verbundenen Unternehmen oder Konzernteilen – etwa zwischen Tochtergesellschaften in verschiedenen Ländern – befolgen müssen. Auch steuerliche Vorschriften zu Unternehmensumstrukturierungen und zur Bekämpfung missbräuchlicher steuerlicher Gestaltung tragen in besonderem Maße zu einer hohen Komplexität bei. Hinzu kommt, dass fehlende Transparenz bei Steuerprüfungen in vielen Ländern als ein entscheidender Unsicherheitsfaktor gilt und Unternehmen die Planung erschwert. „Unsere Analysen zeigen, dass die zunehmende Steuerkomplexität nicht nur bürokratische Hürden schafft, sondern auch konkrete wirtschaftliche Kosten verursacht. Aber nicht alle multinationalen Unternehmen sind gleichermaßen betroffen. Gerade kleinere und mittelgroße Unternehmen, die über weniger Kapazität verfügen, um mit dieser Komplexität umzugehen, stoßen an ihre Grenzen“, erklärt Prof. Dr. Dr. h.c. Dr. h.c. Caren Sureth-Sloane, Sprecherin des TRR 266 und Professorin an der Universität Paderborn.

Klare, transparente Steuerregeln, aber vor allem verlässliche administrative steuerliche Prozesse erweisen sich als wesentlich, um Innovation zu ermöglichen und die Investitionstätigkeit in einem Land zu stimulieren“, so Prof. Sureth-Sloane. Sie ordnet ein: „Unsere Erhebungen haben jetzt und zukünftig eine hohe gesellschaftliche Relevanz. Sie bieten eine wichtige Orientierung für Politik und Wirtschaft. Insbesondere vor dem Hintergrund aktueller Debatten um die Reform internationaler Steuerpolitik und nationaler Diskussionen um die Stärkung von Wirtschaftsstandorten – etwa durch die von US-Präsident Donald Trump andiskutierten weiteren US-Steuerreformen oder die europäische Diskussion darüber, wie sich Europa, und damit auch Deutschland, im internationalen Standortwettbewerb positionieren sollte.“

„Tax Complexity Index“ als wichtiger Wegweiser seit 2016

Das Forscher*innenteam des TRR 266 – der aus mehr als 100 Wissenschaftler*innen acht deutscher Universitäten besteht und von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert wird – erstellt den „Tax Complexity Index“ anhand von Umfragen in knapp 100 verschiedenen Ländern und aktualisiert ihn seit 2016 alle zwei Jahre. Die Wissenschaftler*innen unterscheiden zwischen der Komplexität von Steuergesetzen („Tax Code Complexity“), also der Schwierigkeit, diese zu lesen, zu verstehen sowie einzuhalten, und der Komplexität der steuerlichen Rahmenbedingungen („Tax Framework Complexity). Letztere bezeichnet die Komplexität, die sich aus der Erfüllung steuerlicher Pflichten und den damit verbundenen Abläufen ergibt – und die eine effiziente, sichere Befolgung für Unternehmen erschwert. Dazu zählen die Gesetzgebungsprozesse, Steuererklärungs- und Steuerzahlprozesse, Orientierungshilfen durch Verwaltungsvorschriften, Betriebsprüfungen oder auch Beschwerdeverfahren.

Zum „Forbes“-Artikel

  • Bedienkomfort
  • Handbuecher
  • Google für Steuerprofis
  • Kanzleialltag
  • SIS & Agenda
  • So übersichtlich kann eine Datenbank sein.

    » MEHR

  • Jetzt das Geld für teuere Handbücher sparen!

    In der SIS-Datenbank sind sie bereits drin!

    » MEHR

  • Kennen Sie das "Google" für Steuerprofis?

    » MEHR

  • Alles, was den Kanzleialltag leichter macht.

    » MEHR

  • Zusatz-Vorteile mit Agenda-Software

    » MEHR